Die Junge Union Paderborn hat sich am Samstag, dem 29. Juni 2019 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung getroffen, um sich über die Zukunft des Paderborner Stadtverkehrs Gedanken zu machen und auszutauschen.

Die Junge Union Paderborn hat sich am Samstag, dem 29. Juni 2019 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung getroffen, um sich über die Zukunft des Paderborner Stadtverkehrs Gedanken zu machen und auszutauschen. Um der Diskussion Input zu geben und diese später auch zu begleiten, waren mehrere Vertreter und Experten aus der Politik eingeladen. Dazu zählen die technische Beigeordnete der Stadt Paderborn Claudia Warnecke, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Paderborn Dieter Honervogt und das Mitglied des Verkehrsausschusses des Landtages Nordrhein-Westfalen Henning Rehbaum MdL. Den Diskussionsrahmen bildete ein World-Café, ein effizientes Konzept, das in Gruppenarbeit zunächst Brainstorming und anschließend die Ausarbeitung konkreter Forderungen und Maßnahmen vorsieht. Die Diskussion wurde in drei Themenbereiche aufgeteilt, nämlich den Bereich „Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)“, den Bereich „Rad- und Fußverkehr“ und den Bereich „Autoverkehr“. Am Ende steht ein Papier, wie sich die Junge Union Paderborn den Verkehr in Paderborn in Zukunft vorstellt.

Öffentlicher Personennahverkehr

Ein zeitgemäßer ÖPNV orientiert sich am individuellen Bedarf der Nutzer. Er muss bezahlbar sein und die Nutzer möglichst zuverlässig und schnell zum Ziel bringen. Dabei muss vor allem ein Fokus auf dem Pendelverkehr liegen, also eine Verbindung zwischen Wohnung und Arbeitsstelle hergestellt werden, da der Pendelverkehr einen großen Anteil am Gesamtverkehr ausmacht und viele der Verkehrsprobleme verortet. Erst wenn der ÖPNV unter finanziellen und zeitlichen Gesichtspunkten dem privaten PKW gleichkommt, steigen die Bürger auf den ÖPNV um entlasten so der Verkehr in der Stadt Paderborn. Im Vordergrund der Diskussion über den ÖPNV standen deswegen die Ticketpreise und die Taktung der Verbindungen.
Die Preise für den ÖPNV im Stadtgebiet wurden differenziert behandelt. Die einfache Forderung nach billigeren Tickets lässt die Refinanzierung der Kosten für Investitionen und Betrieb der Busse und auch der Nord-West-Bahn ungeklärt. Stattdessen fordern wir, dass preisliche Anreize mit einer Lenkungswirkung verbunden werden. Um den Umstieg auf papierlose Tickets attraktiver zu machen, sollen digitale Tickets auf dem Mobiltelefon günstiger als das analoge Pendant werden. Wir begrüßen, dass es für das Neubaugebiet Springbachhöfe testweise vergünstigte Tickets für die neuen Anwohner geben wird. Dieser Ansatz soll ausgebaut werden. Weiterhin sollen die Tickets für junge Menschen bezahlbar sein. Eine Vergünstigung für Jugendliche ist voranzutreiben. Ferner sollen auch Bürger, die von einer Baustellenumleitung betroffen sind, vergünstigte Tickets erhalten, um so eine Überlastung der Umleitungen zu vermeiden. Für Unternehmen soll es ermöglicht werden, vergünstigte Tickets für ihre Mitarbeiter auszustellen. Für Gewerbegebiete soll für Unternehmen die Möglichkeit geschaffen werden, (quasi-)privatisierte Buslinien für ihre Mitarbeiter einzurichten.
Die Taktung der Stadtbusse hat sich in den letzten Jahren verbessert. Ziel soll aber ein durchgängiger Halbstundentakt aller Linien sein. Zu Stoßzeiten soll der Takt auf Viertelstunden verdichtet werden und spätabends kann der Takt auf mindestens stündlich herabgesenkt werden. Auch wochentags soll es bis halb eins eine Verbindung in alle Ortsteile geben, indem zum Beispiel um diese Uhrzeit die wichtigsten Linien noch einmal fahren. Im Allgemeinen soll sich die Taktung am Bedarf orientieren, wobei beachtet werden soll, dass die Abfahrtzeiten der Busse den Nutzern eine ähnliche zeitliche Flexibilität bieten wie der private PKW.
Die Umstiege zwischen den Bussen sollen besser abgestimmt werden. Dazu zählt auch, dass die Fahrpläne einen Wechsel von Bus auf die Bahn oder umgekehrt ohne lange Wartezeiten ermöglichen. Da das Netz bis jetzt sehr zentralgerichtet ist, führen einige Verbindungen zwischen benachbarten Ortsteilen unnötigerweise über die Innenstadt. Daher sollen die Ortsteile untereinander besser angebunden werden.
Die Park-and-Ride-Angebote sollen ausgebaut werden. Damit diese Angebote angenommen werden, sollen sie preislich und auf den Fahrplan bezogen so attraktiv gestaltet werden, dass es sich zeitlich und finanziell nicht mehr lohnt, mit dem privaten PKW in die Stadt zu fahren. Die Park-and-Ride-Parkplätze liegen idealerweise an den Ausfahrtsstraßen der Stadt. Auch für Gewerbegebiete kann Park-and-Ride eine sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV sein.
Als weitere Idee kam die Kombination zwischen Bike-Sharing und Busticket auf. Wenn mit dem Padersprinter-Ticket gleichzeitig auch ein Fahrrad an den Bushaltestellen gemietet werden kann, können Lücken im Liniennetz geschlossen werden. Dazu müssen an Bushaltestellen auch Fahrradständer und Fahrradverleihstandorte eingerichtet werden.
Die Bushaltestellen werden im Moment barrierefrei umgebaut. Dabei müssen aber neben dem Einstieg von der Haltestelle in den Bus auch der Zugang zur Haltestelle selbst barrierefrei sein.
Paderborn kann auch Modellstadt für zukunftsweisende Technologien sein. So setzt sich die Junge Union Paderborn dafür ein, führerlose Shuttles in Form einer City-Linie einzurichten. Diese kann zum Beispiel auf dem inneren Stadtring fahren.

Autoverkehr

Der Individualverkehr ergänzt die Lücken im ÖPNV und wird auch in Zukunft ein wichtiger Baustein des Paderborner Stadtverkehrs sein. Dabei muss auch dieser effizient ablaufen, um so Staus und überflüssige Emissionen zu vermeiden.
Konkret fordern wir, dass die Straßenträger besser mit der Öffentlichkeit kommunizieren. Vor allem die Information über die Einrichtung von neuen Baustellen muss mit mehr Vorlauf und zuverlässiger an betroffene Bürger gegeben werden. So können sie sich besser auf etwaige Umleitungen einrichten und eventuell alternative Verkehrswege planen.

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