Junge Union Paderborn fordert in Schulmensen ein Angebot, das wenigstens satt macht.

Bei einem leeren Bauch kann der Kopf nicht gefüllt werden, weshalb es für Schüler wichtig ist, in den Pausen etwas zu essen. Da aber immer häufiger auch nachmittags Unterricht stattfindet, kommen die wenigsten darum herum, mittags eine warme Mahlzeit einzunehmen. Genau bei diesem Punkt scheint es jedoch in den Mensen einiger Paderborner Schulen Probleme zu geben, wie die jüngste repräsentative Umfrage unter den Schülern zeigt. So geben nur 33% der Umfrageteilnehmer an, dass sie meistens satt würden, 20% gehen hungrig aus der Mensa (Quelle: Artikel „Schüler kritisieren Paderborner Caterer“, NW, 17.12.2015).

„Dieser Zustand ist so nicht hinnehmbar“, meint Kris Holtgrewe, Vorsitzender des Stadtverbands Paderborn der Jungen Union. Wenn die Schüler in die Mensa gingen und 3,40€ für das Hauptgericht zahlen würden, sei doch zu erwarten, dass nach dem Essen kein Hungergefühl mehr bestehe. Die Junge Union Paderborn fordert den Caterer Esslust dazu auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, die die Situation soweit verbessern, dass die Schüler satt werden. „Einem normalen Restaurantchef ist es unangenehm, wenn seine Gäste hungrig nach Hause gehen. Diesen Anspruch muss sich Esslust zum Leitbild seiner täglichen Arbeit, nämlich der Versorgung der Schulen mit warmen Essen, machen.“

Die bisherige Praxis von Esslust, dass die Schüler bis 9 Uhr ihr Essen bestellt haben müssen, bewertet die JU als umständlich und deswegen problematisch, weil einerseits manchmal erst bei Begutachtung des Essens eine Entscheidung gefällt werden kann und andererseits die Portionen zu klein gehalten werden. Es darf zwar in der Theorie Nachschlag gefordert werden, in der Praxis aber sorgt das zu kleine Angebot dafür, dass dieser Nachschlag nicht mehr geholt werden kann. Zusätzlich wird die geschmackliche Qualität von den Schülern als mangelhaft bewertet, worüber selbst das Biosiegel auf 10% der verarbeiteten Lebensmittel nicht hinwegtrösten kann.

„Über Geschmäcker und Qualitätsvorstellungen lässt sich sicher trefflich streiten”, so Franz Köster, der sich mit der Mensaverpflegung als stv. Verwaltungsratsvorsitzender des Studierendenwerks Paderborn seit 3 Jahren intensiv beschäftigt. „Aber es kann nicht ernsthaft Diskussionsgrundlage sein, ob Schüler hungrig nach Hause gehen müssen. Hier muss der Anbieter sicherstellen, dass ausreichende Mengen für die Schüler bereitgestellt werden. Übliche Sättigungsbeilagen sind kostengünstig auch in größeren Mengen herzustellen, das wird dem Anbieter hoffentlich keine Probleme bereiten."

Als konkreten Vorschlag hat die Junge Union Paderborn die Idee, sich an der Mensa der Universität Paderborn zu orientieren. Neben der im Vergleich zu anderen Uni-Mensen hervorragenden Qualität der Speisen sorgt eine Organisation des Essens in Hauptteller zu 1,70€ und Beilagenschälchen zu je 60 Cent für eine maximale Flexibilität bei der Zusammenstellung des eigenen Speiseplans. So kann zum Beispiel bei einem größeren Hunger einfach eine zusätzliche Portion Kartoffeln für Sättigung sorgen, ohne dass es zu erheblichen Mehrkosten kommt. Auch ein Pastabuffet "was auf den Teller passt", wo zum Festpreis ein Teller so lange mit Nudeln gefüllt werden darf, bis nichts mehr daraufpasst, ist eine gute Möglichkeit, seine Portion gezielt seinem Hunger anzupassen.

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